COUNTERpart #2
Präsentation Umsetzung Modelle:
SAMSTAG, 7.4.2018, 15–18 Uhr
In einem ersten Schritt haben Anna-Maria Bogner und Franz Riedl jeweils zwei Raummodelle des Ausstellungsraumes, unter Berücksichtigung der Aspekte VOLUMEN und FLÄCHE konzipiert, die im künstlerischen Schaffen beider KünstlerInnen eine Rolle spielen. Die Modelle wurden am 15.3.2018 in einem Kick-off-Event präsentiert. Im Sinne einer dynamisch-prozessorientierten Zusammenarbeit werden in einem zweiten Schritt je ein Modell ausgewählt und am Samstag, 7.4. im Ausstellungsraum umgesetzt.
Anna-Maria Bogner legt in ihren Arbeiten den Fokus auf das Thema Raum. In ihren filigranen Installationen, Objekten und Zeichnungen fragt sie nach Raumaneignung, Raumgrenzen und Zwischenräumen, die sie gleichzeitig hinsichtlich sozialer Fragestellungen untersucht. Wichtig ist immer auch das, was das Werk im Kopf der BetrachterInnen auslöst; die Arbeiten fordern immer auch Vorstellungs- und Erinnerungsprozesse von den BesucherInnen ein. In den beiden präsentierten Modellen schlägt Anna Maria Bogner Raumverspannungen vor; dort wo sich die Linien durch den Raum ziehen, bilden sich sowohl Flächen, und es entstehen auch neue Volumina/Raumformen. Beide Aspekte sind gleichzeitig vorhanden bzw. heben sich gleichzeitig gegenseitig auf. „Eine Art Materialisation der Leere“, um Silvie Aigner zu zitieren.
Auch Franz Riedl setzt sich in seiner künstlerischen Praxis dezidiert mit dem Thema Raum auseinander. In seinen Installationen, Foto- und Papierarbeiten untersucht er den Raum in Relation zu dessen Grenzen und Begrenzungen, ordnet ihn neu und denkt Regelwerke, die ihn bestimmen, neu bzw. weiter. Beim Modell, das den Aspekt „Volumen“ verhandelt, setzt Franz mit elliptischen Mustern, die perspektivisch geordnet sind, einen Gegensatz zu Anna-Marias geradlinigen Verspannungen. In seinem Modell, das den Aspekt „Fläche“ verhandelt, hängt ein großes Raster frei im Raum. Je nach Standpunkt ist das Raster als solches klar erkennbar, an einem bestimmten, „idealen“ Standpunkt (der durch das Sehgerät markiert ist) jedoch verschmilzt das Raster mit der dahinterliegenden Wand. Ein Verweis auf die analytischen Bemühungen in der Renaissance, Raum mithilfe von Übertragungstechniken, wie einem Raster, greifbar zu machen.
Das Konzept der Reihe COUNTERpart folgt einer einfachen Strategie: EXTRA lädt je eine Künstlerin/einen Künstler ein, die/der wiederum eine andere Künstlerin/einen anderen Künstler zum gemeinsamen Ausstellen anfragt. Für COUNTERpart #2 hat Kunstverein EXTRA die Künstlerin Anna-Maria Bogner eingeladen, die ihren Kollegen Franz Riedl ausgewählt hat mit ihr die zweite Ausstellung der Reihe im Kunstverein EXTRA zu realisieren. COUNTERpart (zu Deutsch etwa übersetzt als Kollege, Gegenüber oder auch Pendant) soll spannende Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen den beiden Positionen schaffen und den Dialog zwischen den beiden künstlerischen Positionen und nicht zuletzt dem Publikum befördern. Wer als Gegenüber eingeladen wird, bleibt der einladenden Künstlerin/dem einladenden Künstler überlassen: vielleicht ist es ein/e KünstlerkollegIn; vielleicht jemand, deren/dessen Werk signifikante Übereinstimmungen oder eklatante Unterschiede zum eigenen künstlerischen Schaffen aufweist – oder vielleicht jemand, deren/dessen Arbeit man schon lange schätzt, mit dem sich die Gelegenheit zum gemeinsam Ausstellen aber noch nie ergeben hat.
www.ambogner.com
www.franzriedl.com
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